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HRRS-Nummer: HRRS 2011 Nr. 956

Bearbeiter: Karsten Gaede

Zitiervorschlag: BGH, 4 StR 222/11, Beschluss v. 28.06.2011, HRRS 2011 Nr. 956


BGH 4 StR 222/11 - Beschluss vom 28. Juni 2011 (Zuständigkeitsabgabe)

Nötigung von Verfassungsorganen als Staatsschutzdelikt (Zuständigkeitsverteilung; Geschäftsverteilungsplan des BGH).

§ 106 StGB; § 120 Abs. 1 Nr. 5 GVG

Entscheidungstenor

Das Verfahren wird zuständigkeitshalber an den 3. Strafsenat abgegeben.

Gründe

Das Landgericht Dortmund hat den Angeklagten unter anderem wegen versuchter Nötigung eines Verfassungsorgans zu einer Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt.

Zur Entscheidung über die Revision des Angeklagten gegen dieses Urteil ist der 4. Strafsenat nicht zuständig. Bei § 106 StGB handelt es sich um ein sog. Staatsschutzdelikt, über das nach § 120 Abs. 1 Nr. 5 GVG das Oberlandesgericht erstinstanzlich zu verhandeln und zu entscheiden hat. Für Revisionen gegen entsprechende Urteile ist nach der Geschäftsverteilung des Bundesgerichtshofs allein dessen 3. Strafsenat zuständig. Der Senat gibt das Verfahren - nach Rücksprache - daher an diesen Senat ab. Dem steht nicht entgegen, dass vorliegend anstatt des Oberlandesgerichts eine allgemeine Strafkammer des Landgerichts diesen Straftatbestand abgeurteilt hat. Nummern 2 und 4 der die Zuständigkeit des 3. Strafsenats betreffenden Regelungen des Geschäftsverteilungsplans des Bundesgerichtshofs lässt sich vielmehr entnehmen, dass diesem Senat die Überprüfung sämtlicher Verurteilungen wegen Staatsschutzdelikten übertragen ist.

HRRS-Nummer: HRRS 2011 Nr. 956

Bearbeiter: Karsten Gaede